Joachim Konrad (MdL) informiert sich über die Allgäuer Werkstätten
Trotz einer Schulterverletzung kam Joachim Konrad, CSU-Landtagsabgeordneter und ehemaliger Bürgermeister von Altusried, zu einem Besuch in die Allgäuer Werkstätten. Hier bekam er einen „sehr intensiven Eindruck“ von der Arbeit der rund 300 Beschäftigten mit Behinderung in der Werkstatt Zeppelinstraße. Unser Foto zeigt Joachim Konrad (rechts) zusammen mit AW-Geschäftsführer Michael Hauke (Mitte) und Gruppenleiter Nicola Bogovic (links) in der Montagegruppe, die für die Firma Ceratizit Arbeiten ausführt.
Foto: moriprint
Kempten(mori). „Ich bin nicht das letzte Mal bei Euch gewesen“, zeigte sich Joachim Konrad, CSU-Landtagsabgeordneter und ehemaliger Bürgermeister von Altusried, beeindruckt bei seinem Erstbesuch in den Allgäuer Werkstätten in der Einrichtung Zeppelinstraße von der Größe der Einrichtung und den vielfältigen Möglichkeiten, Menschen mit unterschiedlichsten Behinderun-gen und Einschränkungen einen
Arbeitsplatz zu bieten. Dabei stellte der Politiker erstaunt fest, dass die AW mit etlichen bedeutenden deutschen Firmen zusammenarbeitet.
Geschäftsführer Michael Hauke bot Konrad bei dem Rundgang einen Querschnitt-Einblick von der Förderstätte bis hin zur Arbeit in der Schreinerei. „Die Werkstatt gibt den Menschen eine Struktur im Alltag und unterstützt sie im Rahmen ihrer individuellen Teilhabemöglichkeiten. Rund 20 Prozent unserer Beschäftigten erwirtschaften etwa 80 Prozent Umsatz, die Anderen tragen die restlichen 20 Prozent bei“, informierte Hauke. Es sei ein Solidarsystem, bei dem die Leistungsfähigeren auch die Schwächeren mit unterstützen.
Interessiert war Joachim Konrad in diesem Zusammenhang auch an dem Lohnsystem in den Werkstätten. Der Grundlohn ist hier mit 133 € niedrig, aber es gibt zusätzliche Steigerungsbe-träge. Der Durchschnittslohn liege so bei knapp 300 €. Letztlich sei das Entgelt eine Art „Netto-netto-Geld“, denn es stehe den Beschäftigten mit Behinderung zur freien Verfügung. Essen, Sozialversicherungsabgaben und Wohnheim seien frei, ebenso wie der Fahrdienst / ÖPNV zur Werkstatt. In der freien Wirtschaft haben einige weniger als 300 € monatlich zur freien Verfügung. Außerdem entsprechen die Rentenanwartschaften einer Basis von 80 Prozent des festgelegten Rentenwertes. Im Klartext heißt das: die Mitarbeitenden erhalten später eine Rente, die wesentlich höher ausfällt, als sie ein Mindestlohnempfänger erreichen könnte.